Systemische Probleme und Herausforderungen systemisch lösen

Systemische Problemlösung: 4 Schritte zu mehr Zufriedenheit und Veränderung

Was ist Systemische Beratung und Coaching?

Systemische Beratung und Coaching betrachten den Menschen nicht isoliert, sondern als Teil eines Systems – sei es Familie, Beruf oder soziales Umfeld. Der Fokus liegt auf den Wechselwirkungen innerhalb dieser Systeme, um Blockaden zu lösen und neue Handlungsmöglichkeiten zu schaffen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) zielt systemisches Coaching darauf ab, die Selbstorganisationsfähigkeit von Klienten zu fördern, indem es an deren Ressourcen und Kompetenzen anknüpft.

Ein zentrales Werkzeug sind systemische Fragen, die Perspektivwechsel ermöglichen. Beispielsweise: „Wie würde Ihr Kollege die Situation beschreiben?“ oder „Was würde sich ändern, wenn Sie einen Schritt zurücktreten?“ Diese Fragen helfen, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und neue Lösungswege zu entdecken.

Die 4 Schritte zur systemischen Problemlösung

Die folgende Anleitung bietet eine klare Struktur, um Herausforderungen systematisch anzugehen. Sie ist sowohl für die Selbsthilfe als auch in der professionellen Beratung anwendbar.

Schritt 1: Akzeptanz und Sichtbarkeit des Problems

Der erste Schritt besteht darin, das Problem bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren. Dies erfordert Mut, sich der eigenen Unzufriedenheit zu stellen und sie konkret zu benennen. Stellen Sie sich Fragen wie: „Was löst meine Unzufriedenheit aus?“ oder „Wann tritt das Problem auf?“

Beispiel: Anna, eine Teamleiterin, fühlt sich im Job überfordert. Sie erstellt eine Mindmap, um ihre Stressquellen zu identifizieren: hohe Arbeitslast, unklare Kommunikation im Team und fehlende Work-Life-Balance. Durch diese Visualisierung erkennt sie, dass ihre Überforderung nicht nur von der Arbeit, sondern auch von familiären Erwartungen beeinflusst wird.

Tipp: Nutzen Sie ein Whiteboard oder eine Mindmap-App, um Ihre Gedanken zu strukturieren. Dies schafft Klarheit und Akzeptanz für den Ist-Zustand.

Schritt 2: Struktur schaffen und Prioritäten setzen

Nach der Bestandsaufnahme geht es darum, Ordnung ins Chaos zu bringen. Kategorisieren Sie Ihre Themen (z. B. Beruf, Familie, Freizeit) und setzen Sie Prioritäten. Bewerten Sie die Dringlichkeit jedes Punktes, z. B. auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (weniger wichtig).

Beispiel: Anna ordnet ihre Themen: „Arbeitslast reduzieren“ (Priorität 1), „Teamkommunikation verbessern“ (Priorität 2) und „mehr Zeit für Familie“ (Priorität 3). Sie markiert Abhängigkeiten, etwa dass bessere Teamkommunikation ihre Arbeitslast senken könnte.

Tipp: Lassen Sie eine vertraute Person Ihre Übersicht prüfen. Ein externer Blick kann blinde Flecken aufdecken.

Schritt 3: Ziele definieren und Handlungen planen

Nun wird es konkret: Formulieren Sie klare Ziele und leiten Sie Handlungsschritte ab. Nutzen Sie die SMART-Methode (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert), um Ihre Ziele greifbar zu machen.

Beispiel: Anna setzt sich das Ziel: „Bis Ende des Monats eine wöchentliche Teamabsprache einführen, um Aufgaben klarer zu verteilen.“ Sie plant konkrete Schritte: 1) Termin für ein Teammeeting festlegen, 2) Agenda mit Prioritäten erstellen, 3) Feedback einholen.

Tipp: Integrieren Sie Ihre Pläne in Ihren Alltag, um Überforderung zu vermeiden. Ein Wochenplan mit Meilensteinen hilft, den Fokus zu behalten.

Schritt 4: Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung

Veränderung ist ein Prozess, der regelmäßige Reflexion erfordert. Überprüfen Sie wöchentlich, ob Ihre Handlungen zum Ziel führen, und passen Sie Ihren Plan an. Akzeptieren Sie Rückschläge als Teil des Lernprozesses.

Beispiel: Anna führt ein Reflexionstagebuch, in dem sie notiert, wie das Teammeeting lief und welche Fortschritte sie sieht. Nach zwei Wochen merkt sie, dass die Meetings effektiver sind, aber sie selbst noch zu viele Aufgaben übernimmt. Sie passt ihren Plan an, indem sie mehr delegiert.

Tipp: Nutzen Sie Apps wie Trello oder ein einfaches Tagebuch, um Fortschritte zu dokumentieren. Feiern Sie kleine Erfolge, um motiviert zu bleiben.

Warum systemische Beratung und Coaching so effektiv sind

Systemische Ansätze sind besonders wirkungsvoll, weil sie die Komplexität menschlicher Systeme berücksichtigen. Anstatt nur Symptome zu behandeln, suchen sie nach den zugrunde liegenden Mustern und Wechselwirkungen. Ein Beispiel aus der Praxis: In einer systemischen Beratung könnte ein Coach Anna fragen, wie ihre Überforderung die Dynamik im Team beeinflusst. Dies könnte zeigen, dass ihre Neigung, alles selbst zu machen, das Team davon abhält, Verantwortung zu übernehmen.

Die Methode fördert Selbstwirksamkeit, da Klienten ihre Lösungen aus eigenen Ressourcen entwickeln. Laut einer Quelle zur systemischen Beratung ist dieser ressourcenorientierte Ansatz ein Schlüssel zum Erfolg, da er die Eigenverantwortlichkeit stärkt.

Fazit: Ihr Weg zu positiver Veränderung

Die 4-Schritte-Anleitung zur systemischen Problemlösung ist ein kraftvolles Werkzeug, um Herausforderungen strukturiert anzugehen – sei es in der Selbsthilfe oder mit Unterstützung eines Coaches. Indem Sie Probleme akzeptieren, Struktur schaffen, konkrete Ziele setzen und Ihren Fortschritt überprüfen, können Sie nachhaltige Veränderungen erreichen.

Haben Sie Lust, den ersten Schritt zu gehen? Probieren Sie die Mindmap-Technik aus oder vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch mit einem systemischen Berater, wie etwa Sebastian Flack (info@sebastianflack.de). Ihre Reise zu mehr Zufriedenheit beginnt jetzt!

Quellen:

• Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF): Systemisches Coaching
• Institut für Lernende Organisation und Weiterbildung (IFLW): Wesen, Methoden und Verfahren der Systemischen Beratung