Kollegiale Beratung, auch als Intervision bekannt, ist ein Prozess, bei dem eine Gruppe berufliche Praxissituationen einzelner Mitglieder gemeinsam reflektiert. Die Teilnehmer gehen strukturiert und koordiniert vor, und die Beratungen werden abwechselnd von einem Mitglied aus der Gruppe moderiert. Der Reichtum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen der Beteiligten ermöglicht es, die Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und unterschiedliche Lösungsansätze zu entwickeln.
In vielen Berufsbereichen fördert kollegiale Beratung die Handlungsfähigkeit, hilft bei der Bewältigung beruflicher Probleme, stärkt kooperatives Verhalten und Führungsqualitäten, erleichtert fundierte Entscheidungen, reduziert Belastungen und verbessert beruflichen Erfolg. Deshalb ist kollegiale Beratung eine wertvolle Maßnahme für die Kompetenz-, Personal- und Führungskräfteentwicklung, die sich auf konkrete Praxiserfahrungen konzentriert.
Obwohl die grundlegenden Prinzipien der kollegialen Beratung verständlich sind, ist ihre erfolgreiche Umsetzung nicht selbstverständlich. Damit sie gelingt, sind unterstützende Rahmenbedingungen, engagierte Teilnehmer, ein gutes Gruppenzusammenspiel und eine förderliche kollegiale Einstellung der Beteiligten notwendig.
Kollegiale Beratung ist eine Form des Austauschs und der Unterstützung unter Berufskollegen, insbesondere in professionsbezogenen Arbeitsumfeldern wie Bildung, Gesundheit und Sozialarbeit. Es handelt sich um einen strukturierten Prozess, bei dem Gruppen von Fachleuten zusammenkommen, um sich gegenseitig bei beruflichen Herausforderungen zu helfen. Kollegiale Beratung kann dazu beitragen, die Fähigkeiten und Kenntnisse der beteiligten Fachleute zu erweitern und zu vertiefen, indem sie unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen miteinander teilen. Es fördert auch eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts am Arbeitsplatz.
Setting: Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre mit geeigneter Infrastruktur, z. B. Flipchart und Stuhlkreis.
Prinzipien: Vertrauen, Wertschätzung, Akzeptanz und Geheimhaltung sind essentiell für den Erfolg der Beratung. Offenheit und Engagement sind auch wichtig.
Zielfokussierung: Der Fallgeber sollte ausreichend Zeit haben, seinen Fall detailliert zu schildern. Das Ziel der Beratung sollte klar definiert sein, um die Lösungsentwicklung zu erleichtern.
Haltung der Teilnehmer: Vertrauen, Wertschätzung und Offenheit sind grundlegende Voraussetzungen. Der Moderator sollte eine konstruktive Atmosphäre fördern.
Rollenverteilung: Jede Rolle sollte kompetent ausgeführt werden. Eine klare Struktur und Hierarchiefreiheit sind wichtig.
Durchführung der Phasen: Der Moderator überwacht die Einhaltung der Phasen und achtet auf eine klare Trennung zwischen ihnen. Wertende Beiträge sollten vermieden werden.
Gruppe: Eine Gruppe von 5-10 Teilnehmern ist ideal, wobei Vielfalt und Heterogenität wichtig sind. Hierarchie sollte vermieden werden.
Qualität der Anliegen:
Der Fallgeber sollte ein konkretes Anliegen haben, basierend auf realen Situationen.
Visualisierung: Visualisieren Sie den Prozess sichtbar im Raum, um den Fortschritt und Zeitrahmen zu verdeutlichen. Ein Protokollant sollte wichtige Punkte notieren.
Resümee: Fassen Sie am Ende die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, um dem Fallgeber eine klare Übersicht zu geben.
Qualitätssicherung: Reflektieren Sie den Prozess nach der Beratung, um die Qualität zu sichern und stetig zu verbessern. Vermeiden Sie Wettbewerb und fördern Sie das Lernen voneinander.
Einführung: Eine Gruppe von Lehrkräften an einer Schule trifft sich regelmäßig, um sich gegenseitig bei beruflichen Herausforderungen zu beraten und zu unterstützen. Ein Mitglied der Gruppe übernimmt die Rolle des Moderators, um den Prozess zu leiten und den Zeitrahmen im Auge zu behalten.
Vorstellung des Falls: Eine Lehrerin, Frau Schmidt, stellt einen Fall vor. Sie berichtet über einen Schüler in ihrer Klasse, der Schwierigkeiten hat, sich im Unterricht zu konzentrieren und oft andere Schüler stört. Frau Schmidt hat bereits verschiedene Strategien ausprobiert, wie das Ändern des Sitzplatzes und Gespräche mit den Eltern, aber die Probleme bestehen weiterhin.
Klarheitsfragen: Die anderen Lehrkräfte stellen Frau Schmidt Fragen, um den Fall besser zu verstehen. Sie fragen beispielsweise nach den genauen Verhaltensweisen des Schülers, nach seiner bisherigen schulischen Leistung und nach möglichen Hintergründen für sein Verhalten.
Diskussion und Beratung:
Die Lehrkräfte diskutieren den Fall und geben Frau Schmidt unterschiedliche Perspektiven und Anregungen. Sie schlagen vor, den Schüler genauer zu beobachten, um Muster in seinem Verhalten zu erkennen, und geben Tipps für spezifische Unterrichtsstrategien, die helfen könnten, seine Aufmerksamkeit zu verbessern.
Empfehlungen und Lösungsvorschläge:
Die Gruppe entwickelt gemeinsam einige konkrete Lösungsvorschläge, wie z. B. das Einrichten eines Belohnungssystems für positives Verhalten oder die Zusammenarbeit mit dem Schulberater, um zusätzliche Unterstützung für den Schüler zu erhalten.
Abschluss und Feedback:
Frau Schmidt fasst die erhaltenen Ratschläge zusammen und dankt der Gruppe für ihre Unterstützung. Sie gibt an, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen sie zuerst ausprobieren möchte und wie sie die Umsetzung plant. Die anderen Lehrkräfte geben ihr abschließend Feedback und ermutigen sie, bei Bedarf erneut auf die Gruppe zuzukommen.
Ebenso finden Sie hier einen möglichen Ablauf der Beratung.
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