Du stehst - warum auch immer - vor Herausforderungen im Leben, möchtest etwas ändern, bist unzufrieden oder strebst danach, Probleme zu lösen oder einfach glücklicher zu sein? Dann kann dir diese systematische Anleitung dabei helfen, deine persönlichen Themen zu bearbeiten, Potenziale zu entfalten und Veränderungen in deinem Leben zu erreichen.
Bitte bedenke, dass es für solche Prozesse keinen Masterplan gibt. Deine Motivation ist entscheidend und du musst bereit sein, aus deiner Komfortzone auszubrechen, um Veränderungen herbeizuführen. Deine Haltung und innere Einstellung spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Je länger du in bestehenden Mustern und Lebensstrukturen verhaftet warst, desto größer ist die Herausforderung.
Ein Beispiel verdeutlicht dies: Ein Raucher, der seit Jahren oder Jahrzehnten raucht, ist sehr stark in seinen Lebensgewohnheiten gefangen und psychisch sowie physisch abhängig. Er kennt es nicht anders und sein Leben "funktioniert" für ihn. Je länger diese Struktur besteht und je länger die Person raucht, desto größer wird die Herausforderung, neue Wege zu gehen und Verhaltensmuster zu ändern.
Diese Systematik lässt sich auf viele andere Beispiele und Probleme übertragen und kann im Rahmen der Beratung und im Coaching gemeinsam gestaltet werden. Nun zu den einzelnen Schritten, die du auf jedes Thema anwenden kannst, unabhängig davon, ob es sich um kleinere oder größere Themen handelt. Der Zeitfaktor kann dabei ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist, du bist motiviert und sucht nach neuen Wegen.
Denn: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten." - Albert Einstein
Werde dich der Situation, deiner Unzufriedenheit, deinem Thema oder deiner Herausforderung bewusst und nimm sie an. Stelle dich deinen Problemen. Schritt für Schritt und formuliere sie. Akzeptiere sie als einen Bestandteil in deinem Leben und stell dir die Frage, wie es besser werden kann. Versuch das Thema oder die Themen für dich greifbar zu machen, sie zu erforschen und in einzelne Puzzleteile zu zerlegen.
Was genau löst die Unzufriedenheit und diese negativen Gefühle in dir aus? Wie konnte es so weit kommen? Wann und in welchen Situationen passiert das? Wer genau ist dabei beteiligt? Wie groß ist der Einfluss dieser Personen? Wo passiert es und wie geht es dir dabei? Wie lange dauern sie an und was hilft dir dabei wieder zufriedener zu sein? Akzeptiere dabei deinen IST-ZUSTAND und stelle dir vor, dass es ab JETZT nur noch besser werden kann.
Wenn du für dich eine Art grobe Übersicht entwickelt hast, die sich gut und richtig anfühlt bzw. deinen aktuellen IST-Zustand widerspiegelt, dann gib dir ein paar Tage Zeit und schau erneut auf deine Übersicht. Willst du noch etwas hinzufügen, streichen oder ergänzen? Dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür. Hilfreich kann es dabei auch sein, eine andere (dir gut vertraute) Person drauf schauen zu lassen und mit ihr darüber zu sprechen. Manchmal ist der Blick von „außen“ oder von Personen, die dich gut kennen, nützlich, um blicke Flecke zu finden oder sich und die Themen zu reflektieren. Wichtig dabei ist die offene & ehrliche Kommunikation über deine Themen.
Jetzt solltest du versuchen etwas mehr Struktur in eine Übersicht zu bekommen. Ordne deine Themen nach
z. B. persönlichen Anliegen, Arbeit und Beruf, Freizeit oder Familie. Was ist alles damit verbunden? Welche Punkte sind dabei wichtig? Entwickle eigene Kategorien und ordne die Themen zu. Ebenso solltest du deine eigenen Prioritäten setzen und Punkte nach Wichtigkeit und Dringlichkeit vergeben (z. B. von 1 sehr wichtig bis 5 weniger wichtig). Du kannst mit Farben, Symbolen oder Verbindungslinien arbeiten. Die Skala bzw. Einteilung kannst du dabei selbst festlegen. So, wie es eben für dich Sinn macht.
Versuche also die Komplexität zu reduzieren, das Chaos in deinem Kopf, was zu Ohnmacht und Stillstand führt, zu ordnen, das Ganze greifbarer zu machen und einen messbaren Überblick deiner Herausforderungen im Leben zu gewinnen. Weiterhin stellen sich die Fragen, wo es Überschneidungen gibt, welche Abhängigkeiten bestehen und wie die Themen miteinander verbunden sind.
Hast du nun einen guten Überblick gewonnen, kommt der wichtigste Aspekt, die Handlungsebene. Was kannst du tun? Wo kannst, solltest und musst du handeln? Wie genau sieht diese Handlung aus? Was ist das Ziel dabei? Was willst du bis wann und mit welchen Mitteln erreichen? Wie viel Kraft oder Aufmerksamkeit willst du der Sache widmen? Wer kann und sollte dir dabei helfen? Wie sieht die konkrete Veränderung bei dem jeweiligen Thema aus und wie gestalten sich die einzelnen Schritte, um dahin zu kommen?
Versuche also, auf der Grundlage deiner Übersicht, eine Art Plan zu entwickeln, welche zu deiner gewünschten Veränderung führen kann. Dies so konkret wie möglich. Natürlich kannst du nicht alles bis ins kleinste Detail planen, aber du kannst zumindest versuchen Dinge präzises zu benennen, einzelne Schritte und Handlungen abzuleiten und dir überlegen, wie du dein Ziel bis wann erreichen kannst und wirst. Egal vor welcher Herausforderung du stehst, egal was du verändern willst, kommt es immer darauf, dass du aktiv wirst und dir die Frage stellst, was ist meine konkrete Handlungsebene. Wie kommen ich von der gedanklichen Ebene „ich müsste doch mal was ändern“ auf die Handlungsebene im Sinne von „ich versuche A, B und dann C, bis zu Zeitpunkt X oder Y. Und das im Abgleich mit deinem Alltag und sozialem Bezugssystem. Was kann ich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, an der bestehenden Situation ändern. Wo sind die Grenzen? Wie weit kannst und willst du gehen? Das Ganze solltest du möglichst realistisch gestalten und versuchen in deinen Alltag zu integrieren. Die Anpassung an dein Leben ist dabei das A und O. Nichts ist demotivierender als eine unrealistische Zielsetzung.
Hast du nun einen guten und soliden Plan entwickelt, solltest du dir überlegen, wie eine dauerhafte Überprüfung der gesetzten Ziele und Handlungen aussehen kann. Auch diese Überlegungen sollten praxistauglich sein, in und zu deinem Leben passen sowie sich für dich gut und richtig anfühlen. Eine regelmäßige Überprüfung deines „Plans“ hilft dir, auf Veränderungen einzugehen, Dinge anzupassen und am Ball zu bleiben. Nur durch das Ausprobieren und Reflektieren der eigenen Handlungen, kommst du weiter und sammelst Erfahrungswerte, die dir dabei helfen bestehende Muster zu durchbrechen. Wichtig ist, du siehst den Fortschritt und was du schon alles gemacht hast bzw. kommst in die Handlung. Eine fixe wöchentliche Evaluation, der jeweiligen Ergebnisse in z. B. der Kalenderwoche, solltest du definitiv mit in deinen Wochenplan aufnehmen. Auch ein tägliches Reflektieren der Geschehnisse oder besonderer Ergebnisse am Abend, kann hilfreich sein. Behalte dabei immer die positiven Dinge (seien sie auch noch so klein) im Blick und akzeptiere Misserfolg und Scheitern als etwas Normales und als Erfahrung für dich auf deinem Weg.
All diese Schritte sind nur ein Ansatz, um eine Veränderung für dich zu erreichen, Probleme zu lösen & Potenziale zu entfalten. Sie sind als Einheit zu betrachten und wirken miteinander. Wichtig ist, es muss für dich passen, es muss sich für dich gut anfühlen, praktikabel und realistisch sein. Die intrinsische Motivation muss dabei von dir kommen, denn nur so kann ein Prozess zu einer positiven Veränderung geschehen und sich nachhaltig verfestigen. Etwas krampfhaft oder mit Druck zu versuchen, wird dir nicht helfen und dich nur demotivieren. Hab also keine Angst davor, festzustellen, dass diese Herangehensweise für dich nicht oder nur teilweise geeignet ist.
Jeder Mensch ist unterschiedlich und es sind andere Ansätze sinnvoll. Einige brauchen mehr, andere weniger Unterstützung. Ebenso solltest du Dinge für dich tun und wollen und nicht, weil andere es von dir verlangen oder erwarten. Du kannst dir dabei auch eine Art Belohnungssystem ausdenken und an deine Ziele koppeln. Solche Ansätze führen dazu, dass du in dich hineinhören und -fühlen musst, um zu ergründen, was du willst und was nicht. Themen wir Achtsamkeit, Bewusstsein, Wahrnehmung und Körpergefühl spielen also ebenso eine Rolle. Die innere Überzeugung, dich auf den Weg zu machen und etwas Neues zu versuchen, um Dinge zu positiv zu verändern, kann dabei in dir reifen, sollte von dir ausgehen und kann ein Teil von deinem Leben werden. Schritt für Schritt. Tag für Tag.
Und das langfristig, um bestehende Lebensmuster zu durchbrechen und neue Wege zu gehen. Habe Mut, dein Problem aktiv anzugehen, dich deiner eigenen Potenziale zu bedienen und nutze sie für eine positive Veränderung in deinem Leben. Schreib mir gerne deine Erfahrungen oder schick mir deine Fragen. Ich freue mich darauf.
Humanistische Grüße - Sebastian Flack - Systemischer Berater, Coach und Potenzialentfalter
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